Floh

Künstler: Bohumil Eliáš Sr.  Land: Tschechische Republik

Mitte der 1980er Jahre fing Bohumil Eliaš Sr. wieder an, Glas zu bemalen. Das war überraschend, galt doch die Glasmalerei seit den 1960er Jahren als ausgereizt. Ein zentraler Ansatz von Eliaš neuen Arbeiten ist, dass sie nicht als Malerei auf flachem Grund oder auf dekorativem Gebrauchsglas gedacht sind, sondern als Skulpturen. Aufgrund seiner Erfahrungen mit geschichtetem Glas entwickelte er dreidimensionale Plastiken aus verklebten, flachen Glasscheiben, die er bemalte und zum Teil auch mit weiteren Materialien wie aufgebrannten Sand-Farbmischungen, Metallgittern, Draht oder Kollagen mit grafischen Elementen aus Abziehbildern, wie sie in der Porzellanindustrie benutzt werden, kombinierte. Zu Beginn der 1990er Jahre begann er, für diese Arbeiten große Glasscheiben in Formen zu Reliefs abzusenken. Somit konnte er auf das Verkleben von Scheiben verzichten, um standfeste Volumina zu erzielen. Die Arbeiten sind meist abstrakt, enthalten gelegentlich aber auch figürliche Motive. Wiederkehrende Themen sind der Clown, die Madonna und der Kosmos. Simeona Hoškova sieht in der poetischen Sichtbarmachung des menschlichen Schicksals vor dem Hintergrund des endlosen Kosmos den Leitgedanken dieser Arbeiten. Titel wie „Mosquito Farm“ oder „Wespennest“ deuten aber auch eine humorige Seite im Werk von Eliaš an. Einen Gegenpol zu diesen Arbeiten bilden streng geometrisch geformte Objekte aus verklebten Glasscheiben, die an Architekturmodelle erinnern. Mit allen drei Seiten seines Werks, den Fenstern, den bemalten Skulpturen und den Architekturmodellen, nimmt Bohumil Eliaš Sr. eine höchst eigenständige Position innerhalb des tschechischen Glases ein.

Eine ausführliche Biographie zu Bohumil Eliáš Sr. lesen Sie hier.

Objekte von Bohumil Eliáš Sr. in der Sammlung
Jahr

2004

Technik/Material

Sechs Flachglasscheiben, identisch ausgesägt, emailbemalt, eingelegte Goldfolie, verklebt

Signatur

Unter dem hinteren Fuß Vibrogravur „Eliáš ’04“

Größe

H 35,2 B 46,6 T 6 cm

Inv.-Nr.

14/0168

Tags

Tschechische Republik

Achilles-Stiftung