Jahr

1970er Jahre

Technik/Material

Borosilikatglas, frei über der Flamme montiert und geformt

Signatur

-

Größe

H 74,6 B 70,4 T 49,2 cm

Inv.-Nr.

16/0233

Harmonie

Künstler: Věra Lišková  Land: Tschechische Republik

Als fünfte Werkgruppe entstand ein breites Panorama abstrahierender und abstrakter Skulpturen, inspiriert mal von Naturformen, wie von der Strömung getragene Wassergräser oder sich aneinander schmiegende Regentropfen, oft aber von immateriellen Erscheinungen: Die „Explosion“ von 1968 kann als ein Kommentar zum Ende des „Prager Frühlings“ verstanden werden. „Energie“ (1974) und „Harmonie“ (vermutlich 1970er Jahre) wurden zu ihren Themen. Höhepunkte sind die musikalisch inspirierten Skulpturen „Musik“ und „Ode an die Freude“ (beide 1977), die sich heute in den Glasmuseen in Coburg und Corning befinden: Einzelne Elemente spitz ausgezogener Formen sind miteinander verbunden und zu einem Kreis angeordnet. Ihr An- und Abschwellen und ihre unterschiedlichen Höhen stehen für den Klang der Tonfolgen. Sensibilität und eine große Klarheit der Form zeichnen diese Arbeiten aus. Zudem haben sie etwas Traumhaftes: Da sie aus farblosem Glas bestehen, gleitet der Blick der Betrachter durch sie hindurch und erfasst gleichzeitig die Spiegelungen der Umgebung auf ihrer Oberfläche. Verschiedene Realitätsebenen sind miteinander verschränkt und aufeinander bezogen. Ein intensives visuelles Erleben lädt dazu ein, Wahrnehmung zu hinterfragen. Poesie und konkrete Kunst kommen hier zusammen. Dazu kommt die Größe der Arbeiten, die etwa einen Meter in Höhe, Breite und Tiefe beträgt. Für die 1970er Jahre war das ein unglaublich großes Format für eine künstlerische Arbeit mit Glas, die aufgrund technologischer Bedingungen auf das kleine und mittlere Format beschränkt schien. Lišková hat damit auch einen wichtigen Beitrag zur Überwindung dieser Einschränkung geleistet. „Mit dem Witz und der Komplexität ihrer skulpturalen Projekte ging sie immer wieder neue Wege, die in Bezug auf Größe und Konzept herausragend sind“ (Peter Layton).

Eine ausführliche Biographie zu Věra Lišková lesen Sie hier.

Objekte von Věra Lišková in der Sammlung
Tags

Tschechische Republik

Achilles-Stiftung