Jahr

1974

Technik/Material

Rauchgraues Glas, frei geformt, auf rauchgrauen, geschliffenen und mattierten Sockel geklebt

Signatur

Am Boden Diamantriss
„Livio Seguso 74“

Größe

H 54 B 23,5 T 17,5 cm

Inv.-Nr.

15/0202

Nastro

Künstler: Livio Seguso  Land: Italien

1969 richtete Livio Seguso sein eigenes Studio ein und fand als künstlerischer Autodidakt nach einer Phase des Suchens und Experimentierens im Laufe der 1970er Jahre zu einem eigenständigen bildhauerischen Werk. Dabei entfernte er, der einst für Gefäße und Tierplastiken berühmt war, sich immer weiter von jeglicher Funktionalität und gegenständlichen Darstellungsweise. Im Mittelpunkt seiner abstrakten Skulpturen der 1980er Jahre standen letztendlich die Reinheit der Form und das Verhalten von Glas im Licht. Damit steht er in der Nähe der tschechoslowakischen Künstler um Václav Cigler, die industriell gefertigte Blöcke optischen Glases zu ihren Plastiken schliffen. Im Gegensatz zu ihnen blies und formte Seguso seine Rohlinge nach konkret durch Zeichnungen und Modelle vorbereiteten Plänen am Ofen, die er dann kalt weiterverarbeitete. Unter fast völligem Verzicht auf die Nutzung von Farbe zielte er darauf, das Glas in seiner vorgeblichen Immaterialität als plastisches, Körper und Volumen bildendes Material ernst zu nehmen. In stets gerundeter, oft ellipsenförmiger Gestalt bewahren seine Arbeiten dieser Zeit ihre Entstehung aus der flüssigen Schmelze. Es sind schwerelose Raumkörper, deren plastische und grafische Gestalt das Licht führt. Viele der Arbeiten werden von Metallsockeln gehalten. „Denn das Glasmaterial, das 'aus dem Meer geboren (ist), um in der Atmosphäre zu leben', muss nach Segusos Anschauung ein Gegengewicht erhalten, um sich nicht zu verflüchtigen“, wie Clementine Schack von Wittenau schreibt.

Eine ausführliche Biographie zu Livio Seguso lesen Sie hier.

Objekte von Livio Seguso in der Sammlung
Tags

Italien

Achilles-Stiftung