Schale

Künstler: Frank van den Ham  Land: Niederlande

Die ersten Fusingarbeiten von Frank van den Ham sind durch geometrische Ordnungen gekennzeichnet. Eckige Grundformen sind mit Farbfeldern gefüllt, die zum Teil dunkle Bänder trennen. Schon bald machte sich der Einfluss Indonesiens bemerkbar und führte in den 1980er und 90er Jahren zu einer Fülle von Werkgruppen, die sich aufeinander beziehen. Die Opfergabe als Ausdruck für das Gefühl, das es etwas Größeres, über die eigene Persönlichkeit hinausgehendes gibt, wurde ein zentrales Thema: Van den Ham stellt dabei eine oder mehrere kleine Schalen auf eine größere. Die kleineren sind nicht mit konkreten Gaben gefüllt – die Geometrie ihres Dekors steht für die persönliche Ordnung, die auf ein größeres Ganzes bezogen wird. Verfolgt man den Gedanken weiter, dass das Dekor von van den Hams Objekten individuelle Ordnungssysteme symbolisiert, dann können auch seine großen, imposanten Schalen und Vasen als Auseinandersetzung zwischen dem Ich und dem Anderen gesehen werden. Es ist kaum vorstellbar, wie diese bis zu 50 Zentimeter hohen, eleganten Vasen aus zu einer Platte verschmolzenen Glasstreifen entstanden. Die große Präsenz ihrer klaren Farben und Muster steht in Kontrast zu den Rändern, die ausfasern, löchrig durchbrochen sind und durch Sandstrahlen mattiert ihre Brillanz verloren haben. Auch Vorstellungen von Ordnung sind evolutionären Entwicklungen ausgesetzt. Während sie an der einen Stelle klar und präsent erscheinen, erodieren sie anderswo. Persönlichkeit ist vielschichtig.

Eine ausführliche Biographie zu Frank van den Ham lesen Sie hier.

Objekte von Frank van den Ham in der Sammlung
Jahr

1989

Technik/Material

Hellblaues Flachglas mit aufgelegten blauen und rosa Glasstreifen, miteinander verschmolzen, abgesenkt, Rand und Durchbrüche sandgestrahlt

Signatur

Am Boden Diamantriß
„Frank van den Ham, 1989, 891015“

Größe

H 17,5 Dm 31,5 cm

Inv.-Nr.

90/0023

Tags

Niederlande

Achilles-Stiftung