Jahr

2013

Technik/Material

Zweiteilig, formgeschmolzenes Farbglas, partiell geschliffen, partiell poliert, lose ineinander gelegt

Signatur

Unter dem Boden Gravur „HB“

Größe

H 27,4 B 10 T 11,2 cm

Inv.-Nr.

14/0195

Synthesis I

Künstler: Heike Brachlow  Land: England

Bewegung und Transformation sind die zentralen Begriffe zur Erschließung des Werks von Heike Brachlow. Weitere sind: Farbe, die Schönheit geometrischer Grundformen und ihrer Ableitungen sowie ein spielerischer Zugang, der die Betrachter zu Akteuren macht. Es geht um den Übergang von einem Zustand zu einem anderen. Nichts ist so, wie es auf den ersten Blick wirkt. Klare, transparente Farben verändern mit der Wandstärke der formgeschmolzenenen Arbeiten ihren Farbton. Polychromatisch gefärbtes Glas wechselt bei der Nutzung verschiedener Lichtquellen völlig seine Farbe, als hätte man unterschiedliche Objekte vor sich. Viele von Brachlows Arbeiten können und sollen durch die Betrachter in Bewegung versetzt werden: Sie pendeln hin und her, sie schwingen vor und zurück, drehen sich um die eigene Achse, dass einem Angst und Bange wird um die physische Integrität der anscheinend kurz vor dem Absturz oder Zusammenprall befindlichen Kunstwerke. Oft kommen sie in einer anderen Position zur Ruhe, als der, aus der sie aktiviert wurden. Bauelemente können zu Farbreihen oder Türmen angeordnet werden: Bei den wechselnden Zusammenstellungen entstehen immer wieder neue Überlappungen der einzelnen Farben und damit in der Durchsicht neue Farbmischungen. Die in Werkgruppen wie "Movement", "Waiting", "On Reflection", "Careful", "Theme and Variation", "Six Impossible Things", "Synthesis" oder "D-Form" vorangetriebenen Arbeiten erscheinen massiv und gleichzeitig fast schwerelos. So wie die Rolle des üblicherweise passiven Betrachters in einen Akteur überführt ist, um die ganze Vielschichtigkeit der Arbeiten erlebbar werden zu lassen, ist auch Brachlows eigene Rolle vielschichtig. Sie wechselt zwischen der künstlerischen Arbeit und dem Erforschen ihres Materials. Auf diese Weise hat Brachlow das Vokabular des formgeschmolzenen Glases erweitert und in einem immer enger werdenden Arbeitsbereich eine herausragende, eigenständige Formensprache entwickeln können.



Eine ausführliche Biographie zu Heike Brachlow lesen Sie hier.

Objekte von Heike Brachlow in der Sammlung
Tags

England

Achilles-Stiftung