Jahr

1963

Technik/Material

Farbloses Glas, rot gebeizt, geätztes Textilmuster

Signatur

Unter dem Boden Diamantriss
„O. Lipský 1963“

Größe

H 45,7 Dm 15,2 cm

Inv.-Nr.

15/0206

Vase

Künstler: Oldřich Lipský  Land: Tschechische Republik

Durch die Zunahme der administrativen Aufgaben im Schulbetrieb verwundert es nicht, dass die gestalterischen Impulse von Lipský in den 1950er und 60er Jahren liegen. Einerseits arbeitete er wie viele andere tschechoslowakische Glasgestalter mit den großen Glaswerken zusammen und entwarf für sie Gebrauchsobjekte wie Vasen, Schalen oder Trinkglasservice, mit denen er zum Teil auch auf den großen internationalen Ausstellungen vertreten war. Zum anderen hatte er nach seinem Wechsel ins Heißglas mit dem Schulofen besondere Arbeitsmöglichkeiten, die ihm Experimente erleichterten, wie sie in der ČSSR lange Zeit unüblich waren. Während sich in den USA angehende Glaskünstler an den neuen Studioöfen die grundlegenden Arbeitstechniken aneigneten, experimentierten sie unbefangen mit dem für sie neuen Material. In Europa herrschten demgegenüber gewachsene Traditionen und Vorstellungen, wie Glas genutzt wird. Die Suche nach ungewöhnlichen Materialkombinationen oder gewagten Techniken jenseits des gesicherten handwerklichen Kanons hielt sich in Grenzen. "Umso auffälliger ist ein Künstler wie Oldřich Lipský, dessen Werk fast ausschließlich durch experimentelle Arbeit an neuen Hüttentechniken definiert ist. Seine Vasenobjekte mit eingeschmolzenen Drahtgittern sind für ihre Zeit ebenso ungewöhnlich wie die Arbeit mit in die Wandung eingebetteten Kupferplättchen" wie Helmut Ricke schreibt. Aber auch schon vorher ist vielen seiner Arbeiten die Experimentierfreude anzusehen, z.B. bei den Vasen aus farblosem Glas, die erst farbig gebeizt und dann mit gazeartigen Mustern geätzt sind.

Eine ausführliche Biographie zu Oldřich Lipský lesen Sie hier.

Objekte von Oldřich Lipský in der Sammlung
Tags

Tschechische Republik

Achilles-Stiftung