Jahr

2009

Technik/Material

Blaues Glas, zweiteilig formgeschmolzen und geklebt, geschliffen, partiell poliert, partiell mattiert

Signatur

Innenseite unten Gravur „Eva Vlčková“

Größe

H 79,5 B 33,9 T 13,3 cm

Inv.-Nr.

17/0235

Shield II

Künstler: Eva Vlčková  Land: Tschechische Republik

Trotz der abstrakt-geometrischen Formen wirken die Arbeiten von Eva Vlčková nicht kühl berechnend, sondern strahlen Ruhe aus, ja „Frieden und Intimität“, wie Pavla Rossini schreibt. Alles scheint einer tieferen, nicht sofort erkennbaren Logik zu folgen. Vielleicht können sie gelesen werden als Modelle für menschliches Verhalten: Wie jeder von uns sich in seinem Leben einrichtet, Wege findet, um sich in der unübersehbaren Welt zurechtzufinden, Ordnung schafft, sich und den anderen in diesem System Orte zuweist. Dieses Wegenetz ist mal deutlich und stabil, dann wieder unscheinbar und fragil. Bei Vlčková strebt es aber immer nach Balance und Harmonie, genau wie der Versuch, den Kern des inneren Wesens zu offenbaren und gleichzeitig zu schützen. Die „Cameras“ zeigen, wie selektiv unsere Wahrnehmung ist, solche Prozesse bei uns selber und bei anderen zu beobachten. Dazu kommen weitere Werkgruppen, die aus aufgestellten flachen Glasblöcken bestehen: Mit „Air“ sind Arbeiten überschrieben, die runde oder geschlitzte Öffnungen tragen. Die Ränder zu diesen Durchbrüchen sind von der Ansichtsseite her flach abgeschrägt. Sie wirken wie Trichter, die den Blick lenken und wie durch ein Tor von einer Welt in eine andere überführen. Und die „Shields“, die Schilder, wehren auf den ersten Blick standhaft alle Annäherungen ab: Zwei Ebenen Glasplatten stehen hintereinander und sind durch einen Steg miteinander verbunden. Dort, wo der Steg die beiden Platten verbindet, erscheint in der Durchsicht aber auch ein dunkler Rahmen, wie ein verschlossenes Fenster, das womöglich geöffnet werden kann, zumindest aber den Blick auf das Gegenüber ermöglicht.

Eine ausführliche Biographie zu Eva Vlčková lesen Sie hier.

Objekte von Eva Vlčková in der Sammlung
Tags

Tschechische Republik

Achilles-Stiftung